Eröffnungsrede

Die Welt ist böse, grausam und deprimierend. Da können wir ein bißchen Trost, Kraft, Mut brauchen, das Vertrauen eines kleinen Tiers und Laternen, die Licht ins Dunkel werfen. Reflektiert man die Narrative der Arbeiten von Rita Hensen, Scarlet Berner und Alix Stadtbäumer, so postulieren sie eine schönere Welt und können durch Spiegelneuronen real werden. So wie Lächeln durch Spiegelneuronen ansteckend wirkt, können Sie Kraft, Mut, Trost ausstrahlen, Vertrauen haben und Licht ins Dunkel bringen. Die Frage, die dabei im Raum steht, mit welchem Hintergrund vermitteln wir solche Eigenschaften? Nur wenn eine egalitäre Verteilungsgerechtigkeit dabei eine Rolle spielt, das Do Ut Des, bleibt es nicht beim Lippenbekenntnis und wirkt ansteckend verändernd, revolutionierend.
Die Ausstellung 3 Engel für ...? entstand aus dem Wunsch, die 3 Künstlerinnen zu porträtieren und der Wunsch ist eine Reflektion der Bewunderung für sie. Sie sind seit der Zeit an der Münchner Kunstakademie befreundet und konzipieren hier zum ersten Mal gemeinsam eine Ausstellung.

Rita Hensen arbeitet an  der Schnittstelle zwischen Malerei und Skulptur und zeigt die 3 Reliefs Kraft, Mut, Trost. Animiert die Puzzleform zu dem Gedankenspiel, ob einzelne Teile untereinander austauschbar sind? Rita Hensens Arbeiten befinden sich in der Sammlung der Deutschen Bank und der Daimler Kunst Sammlung. Ab 20. Mai sind ihre Arbeiten im Schloss Untergrönigen zu sehen.

Die Fotografin Scarlet Berner zeigt die dreiteilige Fotoarbeit Begegnungen. Fühlt man sich geehrt, wenn ein so kleines Tier auf der Hand Platz nimmt? Naturbezug und konkrete Schönheit sind neben architektonischen Farbgestaltungen Themen der Künstlerin. Bis 20. April waren ihre Arbeiten im Neuen Kunstverein Landshut zu sehen.

Alix Stadtbäumer ist Bildhauerin. Sie installiert neue Werke: Laternen. Das Licht der Schüchternen materialisiert sich in kristallinen, dreidimensionalen Strahlen und bezieht sich auf Lionel Feininger und die Ästhetik der 30er Jahre. Die anderen Skulpturen wuchern wie Hybride aus Technik und Pflanze. Alix Stadtbäumers Werke waren kürzlich in der White Box ausgestellt.

Im LAp kUNStkLUB gibt es auch Werke befreundeter Künstler.

Martina Bieräugel hat bei Daniel Spoerri studiert. Sie arbeitete bereits Anfang der 80er Jahre mit Video und Fotografie. Humpty Dumpty entstand in unserem squat in Brixton, London.
Gerd Palmer erfindet innovative, experimentelle Techniken. After Bathing at Epp Sea zitiert  das Album von Jefferson Airplane. Palmers Arbeiten stellen abstrahierte emotionale Situationen dar. Sein Atelier ist gleich ums Eck. Fragen Sie ihn, ob er Ihnen mehr zeigt.
Der Münchner Designer Jan Roth hat für den LAp Norma entworfen; einen Indirektstrahler mit kuppenverspiegelter Lampe, E 27, aus Edelstahl und gefaltetem Karton.
Daniel Spoerris Assemblagen unbeschnittene Jacobs aus der 1. Ausstellung des LAp sind aus versicherungstechnischen Gründen nicht hier, aber Fotos davon zeige ich Ihnen.
Patricia London Ante Paris‘ partizipative Skulptur „you are an angel“ wird später von Ihnen als Performance getragen werden können.

Das vom Kulturreferat geförderte Projekt LAp kUNStkLUB existiert nur durch das reziproke Do Ut Des, dem Motto des LAp kLUB. Werden Sie Mitglied, reservieren Sie zum englischen Zufallsbankett am 15. Mai und haben Sie jetzt Spaß an der Bar mit Leonie Stadtbäumer, die auch den Kuchen für uns gebacken hat.
Danke an Alle!
Patricia London Ante Paris, 26. April 2012